Urlaub vom Urlaub

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Wir übernachteten in Peru noch zweimal direkt am Strand bevor wir die Chilenische Grenze erreichten, die wir vor Wochen in die andere Richtung überquerten, da uns die Bolivianer nicht reinließen.  

Unsere erste Nacht auf chilenischem Boden verbrachten wir in Arica, direkt hinter der Grenze zu Peru. Unnötig zu erwähnen, dass die Strasen asphaltiert sind, an Zebrastreifen gehalten wird, rechts vor links eingehalten wird, sich an die Regeln gehalten wird, am kleinsten Kiosk kann man mit Kreditkarte bezahlen und alles macht einen deutlich entwickelteren Eindruck. 

Ab hier enden die Abenteuer.

Wir übernachteten an der Küste, direkt neben einem Fischrestaurant. Toller Platz, leider wissen das auch viele junge Chilenen, die dort lautstark bis früh morgens gefeiert haben. Aber egal.

Weiter gehts nach Süden und nur nach Süden mit Zwischenstopp am Badeort und Surferparadies Iquique. Wir parkten direkt vor dem Casino am Strand, der Kilometer lang war. Prince hatte im Sand und Meer seine Freude und wir genossen den Urlaub vom Urlaub.

Normalerweise soll es nur noch südwärts gehen, aber für San Pedro de Atacama machten wir eine Ausnahme. Die Atacama Wüste ist die trockenste Wüste der Erde und man kann sich Hotspots, wie die Salzwüste oder Mondlandschaften anschauen. Im Nachgang betrachtet, hat uns die Atacama Wüste nicht so beeindruckt. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir schon soviel beeindruckende Landschaften gesehen haben, quasi eine Landschaftsüberosis haben.

In Erinnerung bleibt der tolle Sternenhimmel. Wir konnten zwei Milchstrassen und Sternschnuppen sehen. Sehr beeindruckend.

Am nächsten Tag Aufbruch zum Pazifik und Süden. Wir stoppten in der Bucht Coleta Pan d‘Azucar. Eine kleine Bucht in einem Naturschutzgebiet mit 15 Häusern und drei Restaurants. Laut Reisführer soll es auf der nahegelegenden Insel 2000 Humboldt Pinguine geben. So buchten wir eine Schifffahrt dorthin, denn nach tausenden Kilometer Wüste, Lamas und Alpakas wollten wir endlich mal andere Tiere sehen. 

Ganze 8 Pinguine bekamen wir zu sehen. Die restlichen 1992 Pinguine waren wohl in den Weihnachtsferien oder zur Demonstration in Santiago de Chile. 

Laut Reiseführer LonleyPlanet soll es weiter südlicher weitere 12.000 Humboldt Pinguine geben. Auf dem Weg dorthin übernachteten wir an der Strandpromenade in Bahia Inglesa, am Vorabend von Weihnachten.

Da eine Weihnachtsstimmung, trotz Last Christmas, Do they know its Christmastime und the Power of Love in Endlosschleife nicht aufkommen wollte, zogen wir an Heiligabend weiter zu den Pinguinen, nach Punta Choros. Dort waren wir an Weihnachten gefühlt die einzigen Gäste, dementsprechend war auch die Atmosphäre beim Weihnachtsessen.

Am nächsten Tag machten wir uns im Boot auf zu den 12.000 Humboldt Pinguinen. Ob der Leser es glauben mag oder nicht, wir sahen ganze 5 Stück. Niedlich sind sie ja schon und man muss sich wundern, wie sie es schaffen die Klippen hoch zu klettern. Aber ein paar mehr hätten es schon sein können.

Nachdem wir tagelang nur Wüste und 13 Pinguine gesehen haben, brechen wir in das Equi-Tal auf, um endlich etwas Grün zu sehen.

Und jetzt wieder der Südamerikanerin sich. Der Chilene an sich ist unbeliebt, zumindest in den Ländern die wir bereisten und bei den Menschen mit denen wir gesprochen haben. In Argentinien ist der Chilene an sich wegen des Falklandkrieges unbeliebt. Vor ein paar Jahren ist herausgekommen, dass die Chilenen als einziges Südamerikanisches Land die Engländer unterstützten. Selbst der olle Fidel Castro unterstützte das vormals, in seinen Augen, faschistischen Regime in Buenos Aires im antiimperialistischen Kampf. Selbst der Professor aus Nazcar spendete Blut wie viele andere Peruaner auch.

Als Dank für die Unterstützung bekam Pinochet, der Menschen foltern und verschwinden ließ, fast zwei Jahre Asyl von Maggy Thather.  Das nennt man wohl Machtpolitik.

In Peru und Bolivien stößt neben dieser Geschichte böse auf, dass viele Chilenischen Unternehmen die Wirtschaft in der gesamten Region dominieren.

Die Fundsache der Woche ist ein Anhänger, den wir auf der Autobahn Richtung Süden gesehen haben.

Wir wünschen allen treuen Followern ein gesundes und glückliches Jahr 2020

Viele Grüße kurz vor Patagonien

Martina, Michael und Prince

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