Von Cusco, dem wunderschönen Turningpoint unserer Reise geht es in Richtung Nazca und Pazifik, wo sich die berühmten Nazca Linien befinden.
Jedoch mussten wir noch einen Zwischenstopp irgendwo in den Anden einlegen. Wiedermal war die Empfehlung auf der App iOverlander goldrichtig, in der Backpacker Empfehlungen zum Übernachten hinterlegen. Auf einem wunderschönen Gelände mit Hotel, Kirche und jedemenge freilaufendes Federvieh verbrachten wir eine ruhige Nacht.

Nur dem Truthahn durften wir nicht zu nahe kommen, denn er verteidigte in seiner Machoart das gesamte Federvieh.

Am nächsten Tag erreichten wir Nazca und übernachteten in dem Haus von Edgardo. Edgardo ist Astronom, Nazca Linien Forscher und stellt sein Haus Reisenden kostenlos zur Verfügung. Dies ist ebenfalls eine Empfehlung auf iOverlander.
Zudem lud er uns in das Observatorium der Stadt ein, indem er regelmäßig Vorträge über die Linien hält. Wir verbrachten noch einen sehr interessanten Abend auf seiner Terrasse, bevor er gegen Mitternacht nach Lima aufbrach und uns sein Haus überließ.

Edgardo ist ein wirklich cooler Typ, vielen Dank für das Vertrauen.
Die Linien von Nazca sind vor langer Zeit von vielen Menschen mal erstellt worden. Es sind Linien, die in dem Wüstenboden eingearbeitet worden sind und sich über ein Gebiet von 500 Quadratkilometern erstrecken. Es sind sowohl gerade Linien bis zu einer Länge von 20 Km als auch Zeichnungen von Figuren, wie der Affe oder die Spinne zu sehen.

Bis heute rätselt die Forschung über die Hintergründe. Waren die Menschen, die dieses phänomenale Werk vor tausend Jahren geschaffen haben, religiös motiviert oder haben die Linien einen astronomischen Hintergrund, da eine Linie genau auf die Sonnenwende zeigt.


Wahrscheinlich war es eine Kombination aus beiden Faktoren, da es in Nazca eine Stunde im Jahr (!!!) regnet und die Menschen den Göttern signalisieren wollten, dass es nicht nur in den Bergen regnen soll, sondern auch bei Ihnen in der Ebene.

Die deutsche Maria Reiche aus Dresden entdeckte zwar nicht die Nazca Linien, aber sie legte einen Großteil der Linien, die inzwischen zugestaubt waren, selber per Hand frei und widmete ihr Leben den Linien, die inzwischen UNESCO Welterbe sind. In Deutschland weitestgehend unbekannt, ist Maria Reiche in Peru eine Staatsheldin. Plätze, Straßen, Schulen usw. sind im ganzen Land nach ihr benannt.
Wir flogen mit einer Einpropellermaschine über die Linien und konnten von oben bestaunen, was wir tagszuvor von Edgardo präsentiert bekamen. Was Menschen damals leisten konnten.

Tagsdarauf brachen wir zum Pazifik auf und fuhren Kilometer um Kilometer auf der Panamerika an der peruanischen Pazifikküste in Richtung Süden nach Chile.
Ab hier beginnt der Urlaub vom Urlaub.


Heute in der Südamerikaner an sich, der Chilene an sich. Der Chilene an sich hat es echt schwer. Die Preise für Lebensmittel oder sonstige Dinge des täglichen Lebens sind mindestens so teuer, wie in Deutschland. Jedoch verdient der Chilene an sich nur ein Drittel von dem, was Deutsche verdienen. Ausgenommen hiervon sind die 10 chilenischen Familien, denen über 30 Prozent des Reichtums des Landes gehören.
Fundsache der Woche war, dass Martina ein gutes Werk vollbrachte und einem armen Peruaner Kartoffeln für umgerechnet 10 Euro auf der Straße abkaufte. Nicht, dass wir die Kartoffeln mit ins Inka Museum schleppten, nein die Tüte, wie konnte es auch anders sein, riss und ein Drittel landete auf der Straße und weiteres Drittel landete im Kofferraum eines Taxis und das letzte Drittel wurde vier Tage hintereinander im Camper gegessen. Und es gab nur Kartoffeln.