Der Weg nach Iguazu

Die letzte Nacht im Ibera Park war geprägt von einem traumhaften Sonnenuntergang und 40 Grad im Camper. Auf Grund der großen einseitigen Liebe der Stechmücken für Martina war an einen Durchzug nich zu denken, so dass wir eine Sauna zum Schlafen hatten.

Trotz der sehr warmen Nacht und dem wenigen Schlaf sind wir leicht wehmütig in Richtung Norden zu den Wasserfällen bei Iguazu aufgebrochen. Die Wasserfälle wurden erst kürzlich zu den sieben Neuen Weltwundern der Natur aufgenommen. Und dies zu Recht. Ich bekomme beim Schreiben immer noch Gänsehaut, wenn ich an dieses Naturspektakel denke. Aber hierzu wird es einen eigenen Blog geben.

Zuerst lagen ca. 120 km Schotter und Achsenbruchpiste vor uns. Wie schon auf dem Hinweg von Mercedes, war nicht an ein schnelle Reise zu denken. Und nach 20 Kilometer war sie wieder da, die Weite, die Rinder, das Nichts. Jetzt kam noch der Staub hinzu. Besonders wird der Staub der Straße aufgewirbelt, wenn die riesigen LKWs zum Abholen der Rinder an uns vorbei brausen. Bitte keine falschen Vorstellungen, jede Stunde kam mal so ein Monstertruck vorbei. Eine willkommene staubige Abwechslung und wahrscheinlich die erste und letzte Fahrt der Rinder.  

Auch dieser Fluchtsprung wird den Rindern nicht helfen

Irgendwo im staubigen Niemandsland kamen uns Gauchos entgegen. So aus dem Nichts, weiter in das Nichts. 


Auf Grund der sehr hohen Temperaturen von knapp 40 Grad entschloss ich mich, den Familienreisesegen durch einen Hotelaufenthalt wieder gerade zu rücken. Mit einem Qeensizebett und Klimaanlage ließ sich die Hitze für ca. 40 Euro pro Zimmer aushalten. Und das Hotel war das beste Hotel am Platze, echt gut und sauber. Sogar einen Swimmingpool gab es. Unser Hotel liegt in der 300.000 Einwohner großen Stadt Posadas, an der Grenze zu Paraguay. Nichts besonderes, aber die Klimaanlage und das Bett vergab der Stadt ihren besonderen Flair.

Zudem gab es eine Demonstration für die Gleichberechtigung von gleichgeschlechtiger Liebe und Beziehungen. Und das im erzkatholischem Südamerika. Wir dürfen Dinge sehen…….

So, jetzt ist auch noch der Bolivianische Präsident Evo Morales nach tagelangen Tumulten abgesetzt und die Welt weiß nicht, wo er ist. Er sucht Asyl hört man. In unserem Camper wär zur Freude von Martina noch ein Platz frei. Er könnte hinten bei Prince sitzen und seine Sozialtheorien unserem Sohn erklären.

Unsere Reiseroute hinterlässt in allen Ländern Chaos und Machtwechsel.

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel, in dem auch viele junge Demonstranten wohnten, fuhren wir nun endgültig nach Iguazu. Die Straße dorthin, die Nationalstraße 12, ist extrem hügelig, es geht 350 Km keinen Kilometer flach gerade aus. Wenn man hier eine Rennradweltmeisterschaft austragen würde, würden die Fahrer umfallen, wie die Fliegen.

Nach 300 Kilometern rauf und runter sind wir nach viereinhalb Stunden in Iguazu angekommen. Dort haben wir uns noch mal eine Verschnaufpause in dem Hotel de la fonte gewährt. Das  angeschlossene Restaurant war sensational. Kaum zu glauben, dass man einen solchen kulinarischen Genuss zu solchen Preisen (die teuerste Flasche Rotwein kostete 15 Euro, von ca. 75 angebotenen Weinen) am nördlichsten Rand Argentiniens erfahren darf.

Wie schon geschrieben, gibt es im nächsten Blog einen ausführlichen Bericht über eines der Neuen sieben Weltwunder der Natur.

Zum Abschluss noch ein paar Gedanken zu Zeit, Entfernung, Geduld, Planänderungen usw. Hier in Argentinien ist das Thema Entfernung, Geschwindigkeit, Einhaltung seiner zeitlichen Vorgaben neu definiert. Dies stellt mich vor eine harte Geduldsprobe. Ein Bootcamp für Geduldentwicklung unter Extrembedingungen.

So demonstrierten gestern eine Handvoll von Indianer gegen ihre Lebensbedingungen und die Straße war für über eine Stunde gesperrt. Und es gab nur diese eine Straße. Mit Klappstühlen auf der Straße machten sie eine Art Picknick-Demonstration. 

Auch das regelmäßige Blogschreiben ist schwieriger, als gedacht. Da Internet nur bedingt vorhanden ist und mein mit viel Hoffnung gekaufter Welt-Wifi Router nur teilweise funktioniert und der Planungsaufwand der nächsten Routen sehr zeitintensiv ist und die Familie insbesondere Prince zu Recht auch ihre Zeit einfordert, ist ein regelmäßiges bloggen ausgeschlossen. Aber wir sind, wie immer stets bemüht und hoffen, dass Euch unser Blog gefällt.

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